Ramsthaler Optimismus
Mrz 04
Mirko Kaiser glaubt an Aufstieg in die Bezirksliga und den Klassenerhalt in der Kreisklasse
Nachdem vergangene Woche die Kreisklassenkicker des Post SV Bad Kissingen und der DJK Schondra als Erste die Winterpause hinter sich gelassen hatten, geht die restliche Rückrunde nun dieses Wochenende so richtig in die Vollen. In allen Klassen wird wieder gespielt, und so wird auch der Ramsthaler Mirko Kaiser wieder auf dem Fußballplatz zu finden sein.
Kaiser ist ja in der Regel sogar doppelt gefordert, weil er regelmäßig zwischen der I. und der II. Mannschaft pendelt. Momentan aber ist er verletzt und wird sich deshalb am Wochenende aufs doppelte Zuschauen beschränken müssen. Ende November wurden ihm ein Knochensplitter im Knie entfernt und die lädierte Patellasehne geglättet, und bis heute hat er noch nicht wieder trainieren können. Damit ist wohl vor allem die Kreisligasaison für ihn gelaufen, macht sich der 23-Jährige keine Illusionen. Überhaupt hat es diese Saison nur im Sommer für die Kreisligaelf gereicht. In den ersten vier Spielen war er mit von der Partie, dann rückte er in das Kreisklassenteam, das ja diese Saison gemeinsam mit dem SV Wirmsthal an den Start geht.
Selbstkritischer Stürmer
An diese Situation ist der gelernte Stürmer schon gewohnt. Seit er 2006 von den Junioren nachrückte, kennt er dieses Wechselspiel. Nur 2009, im einzigen Kreisklassenjahr seitdem, hatte er sich mal in den Stamm der Ersten spielen können, ansonsten war die interne Konkurrenz um Steven und Holger Späth, Alexander Unsleber oder Sascha Ott und Nico Morper meist zu groß. „Bei mir ist es die Faulheit“, sagt der gelernte Kfz-Mechatroniker denn auch selbstkritisch. Es fehle ihm der letzte Funke Ehrgeiz „und dann will ich auch immer zu schön spielen“, so der bekennende 1860 München-Fan.
Groll hegt er deswegen aber gegen niemanden. Im Gegenteil, in der Vorrunde hat es zumeist so ausgesehen, dass er samstags Kreisklasse spielte und sonntags als Fan bei der Ersten dabei war. Eine der schönsten fußballerischen Erinnerungen hatte er denn auch als Fan.
Als die Ramsthaler 2006 in einem hochdramatischen Relegationsspiel, in Poppenlauer drehte man gegen Aubstadt II ein 0:2 noch in ein 3:2, den Aufstieg in die Kreisliga perfekt machten, just an dem Tag hatte er seinen 18. Geburtstag. Die Feier hinterher kannte kaum Grenzen.
Und auch am Ende dieser Saison sollte es für die Ramsthaler doch wieder etwas zu feiern geben. Zumindest Kaiser da sehr optimistisch ist. Trotz bisher recht dürftiger Leistungen und bis dato nur drei Siegen und einem Unentschieden aus 18 Spielen, meint Kaiser, dass die Fusionskicker die Kreisklasse halten können.
Mut machen vor allem Neuzugang Tim Herterich vom SV Obererthal sowie die beiden Rekonvaleszenten Johannes Brand und Daniel Seufert. Ja und die ganz große Sause würde es dann geben, wenn die erste Mannschaft auch noch den Bezirksligaaufstieg unter Dach und Fach gebracht hätte.
Für Kaiser gibt’s keinen Grund, warum die Rückrunde schlechter laufen sollte als die Hinrunde. Das Team sei, mal abgesehen vom Langzeitverletzten Sascha Ott, nahezu in Bestbesetzung und die Vorbereitungsspiele hätten auch durchweg gute Ergebnisse gebracht. Wohin der Weg führt, wird man vielleicht schon nach diesem Wochenende besser abschätzen können.
Für beide Teams geht es jedenfalls in richtungsweisende Duelle. Das Kreisklassenteam muss zum Tabellennachbarn nach Oerlenbach, die ihrerseits den ersten Nichtabstiegsplatz belegen. Das Kreisligateam reist zum RSV Wollbach, der wohl um seine letzte Möglichkeit spielt, doch noch einmal ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können.